In diesem Jahr war wieder einmal das schöne Lienz unser Ziel in der Fronleichnamswoche.
Auf dem Campingplatz „Falken“ bezogen wir unser Standquartier. Bei schönstem Wetter konnten wir die Parzellen beziehen. Überraschenderweise war recht viel los auf dem Platz.
Die deutschen und österreichischen Meisterschaften in der Wildwasserkanuabfahrt machten zur gleichen Zeit ihre Wettbewerbe auf der Drau und der Isel. Hier konnte wir uns Donnerstag zum All you can eat – Pasta Essen einklinken
Wie wir schon vorher wussten war Wasser im Überfluss vorhanden. Die Hochwassermarken wurden an einigen Tagen / Flussabschnitten teilweise deutlich überschritten. Aber dies war ja im gesamten Alpenraum so.
Wir, das waren Matthias, Peter F., Marco und Tanja, Linea, Mathea, Christa und Harald. Als Überraschungsgast tauchte dann noch Hermann auf. So waren die Unterhaltungen für die ganzen Tage gesichert 😉
Wir konnten in der Woche Teilstücke der Isel, der Möll und der Drau befahren.
Auch kam ein neuer alter Fluss hinzu: Die Gail
Um es kurz zu beschreiben: alle alten Flussbeschreibungen können weggeworfen werden. Ein Hochwasser im Herbst / Winter 2018 hat den Fluss komplett verändert und umgekrempelt. Im Moment ist das Teilstück ab Maria Luggau nicht mehr befahrbar. Bedingt durch eine Baustelle – die alte Landstraße wurde weggerissen – und hier entstand durch die Bauarbeiten eine Behelfsbrücke. Das Wasser wird durch Stahlrohre geleitet. Hier gibt es kein Kehrwasser vor der Gefahrenstelle. Selbst Lokals sagten uns, dass es eine absolute Todesfalle ist. Ab St. Lorenzen ist eine Befahrung wieder möglich. Kurz vor dem Ausstieg in Nostra ist eine neue schwere Stelle entstanden. Die Blöcke sind teilweise sehr scharfkantig und die Stelle wird sich laufend verändern. Unmittelbar vor dieser Passage ist eine rote Fahne am rechten Ufer aufgehängt. So kann man gefahrlos vorher Anhalten, Anschauen und anschließend Befahren oder Umtragen. Die vorher vorhandene Stufe ist auch nicht mehr da.
Auch das Wehr vor Kötschach-Mauthen ist weg. Der Bach hat die bis zu 2 Meter dicken Betonwände des Wehrs einfach mal beiseite geräumt. Ansonsten kann der Bach aber mit dem „langen“ Hals befahren werden.
Am letzten Tag unserer Tour wagten wir uns bei dickem Hochwasser auf die Strecke ab Rafteinstieg Huben. Aber es kam anders wie geplant:
Unmittelbar nach dem Start kenterte Matthias. Er konnte leider nicht rollen, bzw. es klappte nicht. Bei der anschließenden Rettungsaktion übersah Harald eine Monsterwelle und wurde aus dem Boot gerissen. Zwischenzeitlich schwamm auch Marco in der reißenden Strömung. Nur Hermann und Bernard kamen durch.
Harald konnte sich schnell ans Ufer retten, Matthias schwamm ein gutes Stück weiter und Marco legte noch eine Strecke drauf. Später haben wir mit dem Auto festgestellt, dass die Isel fast 30 km/h Geschwindigkeit hatte.
Nachdem Matthias sicher am Ufer war, konnte Harald bis zur Mündung Kalserbach weiterpaddeln. Zwischendurch traf er dann auf Bernard und Hermann. An der Mündung Kalserbach warteten bereit Peter und Christa auf uns. Sie hatten die Kajaks von Matthias und Marco vorbeitreiben sehen und hatten sich schon große Sorgen gemacht. Auch hatten sie bereits die Rettung / Polizei angerufen um mitzuteilen, dass lediglich zwei leere Boote auf der Isel treiben würden. Marco wurde von Tanja abgeholt und gemeinsam fuhren wir dann zu Matthias. Er war an einer Ecke mit einer hohen Betonmauer gelandet. Mit einem schnell aufgebauten Flaschenzug konnte er sicher wieder hochgezogen werden. Da Matthias, Marco und Harald diverse Blessuren davongetragen hatten wurde die Fahrt beendet und die Suche nach den Kajaks aufgenommen.
Marcos Boot hatten andere Kajakfanrer etwa 5 km später ans Ufer gelegt und Rafts hatten das Boot von Matthias noch einige Kilometer weiter ebenfalls geborgen. So blieb zum Schluss nur noch ein gebrochenes Paddel von Matthias als Verlust übrig.
Alle hatten aber trotz des unschönen Endes eine fantastische Woche.
Wie schon Tradition müssen insbesondere wir Paddler uns bei der hervorragenden Versorgung durch Tanja und Christa bedanken.